• Bewegende Geschichte

    Bereits seit dem Jahr 1885 gabe es in der Gemeinde Boll eine Pflichfeuerwehr.

    Am 28. April 1910 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr Bad Boll gegründet.

Geschichte

Um Leben und Gut der Bürger vor Feuer zu schützen, wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Gemeinden und Städten des Landes Feuerwehren ins Leben gerufen. So wurde 1885 auch in Boll eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt. Dort wurde jedoch bald der Wunsch gehegt, dieselbe in eine Freiwillige Feuerwehr umzuwandeln. Im April 1909 fanden sich im Saal der Arbeitsschule in Boll 104 Feuerwehrleute zusammen, um über die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr zu beraten, die große Mehrheit der Feuerwehrleute sprach sich dafür aus.

So fand am 28. April 1910 die Gründungsversammlung statt, zum ersten Kommandanten wurde Fabrikant Gottlob Gaissert gewählt, zu seinem Stellvertreter der Boller Posthalter Tobias Aichele.

Bald darauf mussten die von der Pflichtfeuerwehr übernommenen Löschgeräte und Ausrüstungsgegenstände erneuert oder verbessert werden, was nur aufgrund großzügiger finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde Boll und privater Förderer möglich war.

Bereits im Jahr 1912 wurde die noch junge, aber tatkräftige Feuerwehr mit der Ausrichtung des Bezirksfeuerwehrtages beauftragt, an dem sich unter großem öffentlichen Interesse über 600 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Göppingen und mehrere Feuerwehren benachbarter Landkreise beteiligten.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 und die folgende Mobilmachung ließen unsere Feuerwehr auf 70 Mitglieder zusammenschrumpfen. Auch Feuerwehrhauptmann Gaissert wurde zum Heeresdienst einberufen, und nur mit großer Mühe und bewundernswertem Einsatz der verbliebenen männlichen Einwohner von Boll konnte die Einsatzfähigkeit während der Kriegsjahre gewahrt bleiben.
Nach Kriegsende stand Kommandant Gaissert vor der schweren Aufgabe, die Boller Feuerwehr neu aufzustellen, da viele der Kameraden gefallen waren. Ihm und seinem Nachfolger Tobias Aichele, der die Wehr bereits während der Kriegsjahre geleitet hatte, war es zu verdanken, dass die Mitgliederzahl innerhalb weniger Jahre wieder auf über 100 Feuerwehrleute anstieg.

Im Januar 1924 wurden im Ortsteil Sehningen ein kleines Feuerwehrgerätehaus errichtet und ein Hydrantenwagen angeschafft, um bei Bränden im unteren Ortsteil rasch einsatzfähig zu sein.

Im Jahr 1937 erhielt die Feuerwehr von der Gemeinde ihre erste Motorspritze TS 8 und konnte so den guten Brandschutz für die gesamte Gemeinde sicherstellen.

Doch auch der Zweite Weltkrieg 1939 bis 1945 riss die Feuerwehrleute durch zahlreiche Einberufungen wieder auseinander, so dass die älteren Einwohner von Boll zu einer Notfeuerwehr ausgebildet werden mussten. Neben der erhöhten Arbeitsleistung in ihren Betrieben und der Alarmbereitschaft während unzähliger Fliegeralarme belasteten auch die ihnen übertragenen Luftschutzaufgaben diese Feuerwehrdienstleistenden bis an ihre Grenzen. Doch dem Kommandanten Georg Wohlfarth, der bereits 1934 in sein Amt gewählt worden war, gelang es, auch in diesem schweren Zeit den Schutz der Gemeinde aufrecht zu erhalten.

In den Nachkriegsjahren gelang es nur schwer, geeignete Freiwillige für den Dienst in der Feuerwehr zu finden, so dass jüngere männliche Einwohner verpflichtet werden mussten. Erst nach einigen Jahren fanden sich wieder mehr Feuerwehrleute zum freiwilligen Dienst zusammen, so dass von Zwangsverpflichtungen wieder Abstand genommen werden konnte.

Zum 50. Jubiläum im Jahr 1960 schenkte die Gemeinde Boll unserer Feuerwehr ein neues und modernes Löschfahrzeug vom Typ LF 8, welches bis 1978 im Einsatz war.

In den '60er und '70er Jahren konnten nicht zuletzt durch die Aufgeschlossenheit und Unterstützung seitens der Gemeindeverwaltung das damalige Gerätehaus ausgebaut, umfangreiches Schlauchmaterial und Ausrüstungsgegenstände angeschafft und die alten Uniformen durch neue ersetzt werden.

Im Jahr 1978 wurde den Feuerwehrleuten  von der Gemeinde Boll ein fortschrittlich ausgestattetes Löschfahrzeug vom Typ LF 16 zur Verfügung gestellt, das 25 Jahre lang zuverlässig seinen Dienst leistete, bevor es 2003 durch ein neues Löschfahrzeug LF 16/12 ersetzt wurde.

Rechtzeitig zum 75. Jubiläum im Jahre 1985 konnte das neue Feuerwehrmagazin im Ortsteil Sehningen bezogen werden, das bis heute unsere Fahrzeughalle, die Funkzentrale und die sozialen Einrichtungen beherbergt.

1994 wurde zusätzlich ein Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 16/25 angeschafft, welches bis heute bei uns in Dienst ist.

Anfang 2008 wurde unser Feuerwehrkamerad Lars Ziegler, der 1996 bereits im Alter von zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr Boll eingetreten war, zum bisher jüngsten Kommandanten unserer Feuerwehr gewählt. Ihm als Stellvertreter zur Seite steht seitdem der erfahrene Oberbrandmeister Gerold Mikschy, der ebenfalls auf einen langjährigen aktiven Feuerwehrdienst zurückblicken kann.

Zur Zeit gehören 36 Aktive der Einsatzabteilung an, die Jugendfeuerwehr besteht derzeit aus 20 Mitgliedern.


Unsere Maibaumaufstellung

Seit nunmehr knapp 40 Jahren ist es Tradition in Bad Boll, dass der Maibaum alljährlich von der Feuerwehr gestellt wird.

Der Maibaum wird von uns bis zum Aufstellungsort am Rathaus getragen. Dort wird er nur durch Leibeskraft aufgestellt.

Musikalisch unterstützt werden wir durch den Musikverein Bad Boll.

Am besten ist es, diese Maibaumaufstellung live zu erleben. Diese findet immer am 1. Mai statt. Alternativ bietet sich dieses Video der Maibaumaufstellung 2012 an.